Anleitung zum Schatten zeichnen

Verbessere dich in Lichtgeschwindigkeit mit dieser Anleitung! Lerne, die Art und Richtung deiner Lichtquelle zu beeinflussen, um deinem Werk eine bestimmte Atmosphäre geben zu können. Künstler Eridey erklärt alles über die verschiedenen Arten von Licht und Schatten, die sich auf ein Objekt auswirken.

 

Licht ermöglicht es uns, Farben und alles um uns herum zu sehen; dank des Lichts können wir die Formen und das Volumen verschiedener Objekte unterscheiden. Heute möchte ich einige Punkte mit dir teilen, um das Verständnis von Licht und Schatten in unseren Zeichnungen zu verbessern.

 

Dieses klassische Beispiel einer Kugel auf einem Tisch zeigt die grundlegenden Wechselwirkungen zwischen Licht und Schatten.

 

 

Heller Bereich

  • Direktes Licht: Dies ist der Bereich des Objekts, der dem Licht zugewandt ist und auf dem du das hellste Licht siehst.

 

 

  • Diffuses Licht: Hier beginnen sich die Werte bis zu einem neutralen Punkt zwischen Licht und Schatten zu verdunkeln. Dies bestimmt auch die Basisfarbe eines Objekts.

 

 

Dunkler Bereich

  • Kernschatten: Er entspricht dem Umriss des Schattens. Im Fall einer Kugel können wir eine ringförmige Form beobachten, die der Form der Objektoberfläche entlang folgt. Dieser Bereich ist normalerweise dunkler, da weder das direkte Licht noch das vom Tisch reflektierte Licht diesen Teil des Objekts erfasst.
  • Halbschatten: Er bestimmt einen neutralen Ton zwischen den hellsten und dunkelsten Tönen des Schattens.
  • Schlagschatten: Er erzeugt die Silhouette, die unser Objekt auf die Oberfläche projiziert, auf der es sich befindet. Seine Form kann sich je nach Lichteinfall vergrößern oder verkleinern.

 

 

Vergiss hier die Reflexion nicht!

Die Reflexion tritt auf, wenn das Licht auf eine Oberfläche trifft und dabei seine Richtung geändert wird. Jede Oberfläche kann Licht reflektieren (einige mehr als andere); deshalb findest du in der realen Welt keine 100% dunklen Schatten (es sei denn, es gibt überhaupt kein Licht!).

  • Highlights: Dies ist die Reflexion der Lichtquelle auf dem Objekt. Ihre Position hängt von deinem Blickwinkel ab; wenn du dich bewegst, ändert sich auch Position der Highlights. Auf einer Skala von hell zu dunkel hat es einen helleren Ton als das direkte Licht, aber denke daran, dass seine Intensität vom Material des Objekts abhängt! Metalle können einen sichtbareren Glanz haben als beispielsweise Holz.

 

 

  • Reflektiertes Licht: Dies ist das Licht, das nach dem Auftreffen auf den Tisch (Oberfläche) seine Richtung ändert und dann auf die Kugel projiziert wird. Lass mich das an einem farbigen Beispiel verdeutlichen:

 

 

Füge den Formen beim Zeichnen Abstufungen hinzu, die sowohl Licht als auch Schatten definieren. Wenn du dir diese Abstufungen auf einer Skala vorstellst, kannst du die Helligkeit und Dunkelheit jedes Grautons ganz leicht herausfinden.

 

Das Wichtige dabei ist, das richtige Gleichgewicht zwischen den hellen und dunklen Tönen zu halten, um das Bild realistisch wirken zu lassen. Diese Töne gehören wie ein Team zusammen; das Licht definiert den Schatten und der Schatten definiert das Licht.

 

 

Das linke Bild ist unterbelichtet, die Töne sind sehr dunkel und ähneln sich, Details gehen verloren und die Form wirkt flacher. Rechts ist es umgekehrt, das Bild ist überbelichtet, die Lichtmenge blendet und es gibt fast keinen Unterschied zwischen der Figur und dem Hintergrund. Der Übergang der Töne ist sehr subtil, die dunkelsten Stellen sind hier auch sehr hell.

 

 

Bestimme die Oberflächen!

Viele junge Künstler neigen dazu, „Schatteneffekte“ zu erzeugen, die das Volumen von Objekten nicht korrekt darstellen.

 

Um beispielsweise einem menschlichen Gesicht Schatten hinzuzufügen, ist es nützlich, seine Anatomie etwas zu kennen, seine Struktur zu beobachten und das Gesicht anhand einfacher, geometrischer Formen (Würfel, Zylinder, Kugeln usw.) aufzubauen. Damit können wir problemlos Oberflächen mit hellen und dunklen Bereichen sowie solchen Bereichen identifizieren, die vom reflektierten Licht anderer Oberflächen betroffen sind.

 

 

Lichtausbreitung

Undurchsichtige Objekte lassen kein Licht durch und werfen einen gleichmäßigen Schatten. Es wird jedoch komplexer, wenn wir uns mit lichtdurchlässigen oder transparenten Objekten befassen! Licht tritt nur teilweise durch lichtdurchlässige Materialien. Die Farben des Objekts erscheinen gesättigter und können durch das durchscheinende Licht durchdringen wie bei diesen Blättern und Händen:

 

 

Transparente Objekte lassen mehr Licht durch. Solche Objekte zu zeichnen, ist etwas komplizierter. Dabei musst du wirklich sehr auf Details achten! Zum Beispiel bei einem Glas:

 

Lichtquellen

Die Sonne ist unsere Hauptquelle für natürliches Licht. Wir können beobachten, wie sich Intensität, Farben und Schatten im Laufe des Tages ändern.

 

Licht von künstlichen Quellen (Scheinwerfer, Glühbirnen, Handybildschirme) ist konstanter und ermöglicht es uns, dessen Richtung, Stärke und Farbe zu kontrollieren.

 

Im folgenden Beispiel habe ich versucht, verschiedene Lichtquellen mit derselben Zeichnung als Grundlage zusammenzutragen. Du kannst dir die Helligkeitsabstufungen auch in Graustufen anschauen:

 

 

Außerdem bietet es sich an, mit der Lichtrichtung zu spielen, um einzigartige Kompositionen zu erstellen:

 

 

Jede Szene erzählt eine andere Geschichte!

 

Feinschliff

In traditionellen Medien haben wir eine endlose Auswahl an Materialien: Tinte, Graphit, Zeichenkohle, Aquarell-, Acryl-, Ölfarbe usw. Jedes Medium bietet auch verschiedene Texturen und Farben. Alle diese traditionellen Techniken können mittels digitaler Medien reproduziert werden, indem Pinseleinstellungen, Textur, Deckkraft, Linien usw. angepasst werden. Es ist auch möglich, neue Trends im Auge zu behalten und mit verschiedenen Feinheiten zu experimentieren.

 

Die Möglichkeiten sind endlos, aber das Beherrschen einer Technik wird einfacher, wenn die Grundlagen sitzen. Anschließend heißt es nur noch: Üben, üben, üben!

 

 

Ich hoffe, meine Erklärung hilft dir und inspiriert dich, mit Licht zu experimentieren und neue Dinge in deinen Zeichnungen auszuprobieren.

 

Wenn du dir einige meiner Werke anschauen magst, klicke auf die Links zu meinen Social Media-Seiten und meinem Portfolio:

 

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Vielen Dank fürs Lesen!

– Eridey

 

 

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