Zeichnen von Stoffen und ihrem Faltenwurf

 

Falten werden von der Form beeinflusst, auf die sie fallen; sie sind nicht immer gleich. Viele verschiedene Arten und Faktoren beeinflussen sie. Es gibt keine absolute Regel für das Zeichnen von Falten. Der beste Weg, um den Faltenwurf von Kleidung zu verstehen, besteht darin, verschiedene Faltenarten zu studieren. Je realistischer du Falten zeichnen und malen möchtest, desto mehr Referenzen benötigst du. Durch das Verstehen einiger allgemeiner Prinzipien können sie auf stilisierte Weise überzeugend dargestellt werden. Ich habe hier einige Hinweise und Gemeinsamkeiten gesammelt, auf die ich bisher gestoßen bin.

 

Materialien

Zuerst muss man über die Materialien nachdenken, für die man Falten zeichnen will. Sie haben alle ihre ganz individuellen Merkmale, die bei der Entscheidung helfen, wo die entsprechenden Falten platziert werden sollen. Die Stofftextur bestimmt, wie weich und verschwommen die Schlagschatten der Falten ausfallen.

 

 

Dickere Textilien schlagen breitere Falten, die normalerweise weniger sichtbar sind. Steife Texilien werden in der Regel stärker an gebeugten Bereichen oder an den Nähten gedehnt. Weiche und dünne Textilien erzeugen die meisten Falten, insbesondere im Bereich der Beugung.

 

 

Auch die Anzahl der Falten wird von der Schwere des Stoffes und dem Material selbst beeinflusst. Das heißt, wenn du Textilien zeichnest, solltest du zuerst daran denken, wie dick/dünn, hart/weich, schwer/leicht und glatt/rau das Material ist.

 

 

Schwerer Stoff verursacht Falten mit unterschiedlichem Volumen und unterschiedlicher Breite. Er verändert sich kaum und zeigt weniger Falten, auch wenn jemand sich bewegt. Jede Kleidung hat ihre eigene Zusammensetzung von Einzelteilen, die die Faltenbildung stark beeinflusst.

 

 

Es ist gut, sich mit der allgemeinen Platzierungen von Nähten vertraut zu machen. Du musst zwar nicht alle zeichnen, aber es ist besser, über fundierte Kenntnisse von Nahtverbindungen zu verfügen. Falten ziehen in der Regel an markanten Nähten, insbesondere bei Kleidungsstücken wie Anzügen, bei denen der Übergang zwischen den Nähten an den Schultern deutlich zu spüren ist.

 

Bei Pullovern ist die Ärmelnaht normalerweise viel tiefer und die Falten ziehen nicht so stark an ihnen entlang.

 

 

Kleidung mit einem weiten Schnitt zeigt andere Falten als Kleidung mit einem engen. Ein enger Schnitt folgt der Form des Körpers und schmiegt sich an ihn. Weite Kleidungsstücke weisen viele herabhängende Falten auf, die vom Zugpunkt zum Boden führen.

 

 

Kleidung wird häufig mit Hinblick auf die Anzahl von Falten entworfen. Wie angegossen sitzende Stoffe sind so geschneidert, dass sie mit möglichst wenig Falten elegant fallen. Wenn die Kleidung zu eng oder zu locker sitzt, gibt es hingegen mehr Falten, die der Kleidung ein weniger elegantes Aussehen verleihen, besonders wenn man die Silhouette betrachtet. Abgenutzte Textilien knittern tendenziell stärker als neue oder gepflegte Stoffe.

 

Hinweis: Beim Zeichnen von Kleidungsstücken und Falten kann es hilfreich sein, zuerst zu prüfen, was für ein Material zur Persönlichkeit des Charakters passt.

 

 

Äußere Einflüsse

Falten können durch Wind oder Wasser stark beeinflusst werden. Nasser Stoff verhält sich anders als trockener Stoff. Er neigt dazu, sich an die darunterliegende Form anzuhaften. Wasser macht das leichte Textil viel schwerer, so dass es sich nicht mehr so leicht bewegt. Dünner Stoff wird durchsichtig.

 

 

Bewegung

Wenn der Körper im Ruhezustand ist, wird der Stoff normalerweise durch die Schwerkraft nach unten gezogen. Je breiter und leichter der Stoff ist, desto ausgeprägter erscheinen die herunterhängenden Falten.

 

 

Beim Beugen wird der Stoff zusammengedrückt und es entstehen unterschiedlich große Vertiefungen. Es gibt mehr Unebenheiten bei eng anliegendem Material. Weite Materialien neigen dazu, weniger Falten zu schlagen.

 

 

Das Material passt sich der Bewegung der Form an. Falten folgen normalerweise der Drehung. Es kann ein starkes Hilfsmittel sein, um die Bewegung zu betonen. Beachte, dass das leichtere und dünnere Material im obigen Beispiel weniger Falten aufweist, da der Arm sich im Ruhezustand befindet.

 

 

Die Arme bestimmen sehr stark die Zugrichtung, bei der Falten entstehen. Das Öffnen einer Jacke absorbiert einen Teil des Ziehens beim Heben der Arme.

 

 

Hosen

Der Stoff der Hose wird in der Taille gestützt. Eine Hose beginnt zu erst weit und verengt sich zu den Knien hin, da sie an die Knochenstruktur der Beine angepasst ist. Bei schmalen Hosen sind in der Regel Knitterspuren hinten an den Knien sichtbar. Wenn du Unebenheiten in den Stoff zeichnest, solltest du deren Ursprung und Volumen mit andeuten. Es macht einen optischen Unterschied, wenn man sich die Falten dreidimensional vorstellen kann.

 

 

Bei der Rückansicht kannst du sehen, wie sich Falten unter dem Hintern bis zur Hüfte bilden. Die Falten an den Knien werden auch von den Hüften hervorgerufen. Im Allgemeinen gibt es weniger dynamische Falten, wenn der Körper ruhig steht.

 

 

Wenn ein Bein angehoben wird, wird das Knie zum stärksten Zugpunkt. Achte auf die Form des Hosenbeins, wenn sich das Bein bewegt.

 

 

Schatten und Highlights

Je nach Materialstärke fallen Schatten um Falten unterschiedlich aus. Beim Schattieren von Falten empfiehlt es sich, eine Kombination aus weichen und harten Kanten zu verwenden. Achte beim Malen darauf, wie glatt und weich das Material ist. Je glatter es ist, desto mehr reflektiert es das Licht und hat einen ausgeprägteren Glanz. Grobe und raue Stoffe zerstreuen das Licht hingegen mehr. Der dunkelste Bereich ist normalerweise der Bereich, in dem Formen zusammengedrückt werden und Schlagschatten erscheint. Dies gilt auch für sehr tiefe Falten, in die das Licht nicht gelangt.

 

 

Hier sind ein paar schnelle Tipps, die mir beim Schattieren von Materialien aufgefallen sind.

 

 

Die Schattierung variiert wie die Breite der Falten je nach Material zwischen weichen Kanten oder Highlights. Mach dich deshalb besser mit möglichst vielen Materialien vertraut, um dir ein umfangreiches Wissen anzueignen.

 

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